Überall und Irgendwo: Eine musikalische Weltreise

Im Moment vermissen wir alle die Möglichkeit, reisen zu können. Mit diesem Video möchte ich euch gerne für dreieinhalb Minuten mit auf die Reise nehmen und meine Reiseeindrücke aus drei unterschiedlichen Kontinenten musikalisch und visuell teilen.

Seit vielen Jahren bin ich gemeinsam mit Freunden der Gefährdetenhilfe unterwegs in Deutschland  und weltweit, um Gefängnisse zu besuchen und den Menschen hinter Gittern Hoffnung zu bringen. Wir haben Lieder in unterschiedlichen Sprachen gesungen, sind in unterschiedliche Kulturen eingetaucht und haben Menschen mit spannenden Lebensgeschichten kennen gelernt.

Hongkong – Nairobi – Sao Paulo – Ulan Bator – Mumbai

„Staub an den Schuhen, Geschichten, die bewegen, Lieder im Herzen, so viel Segen!“

Im Laufe der Jahre habe ich einige Reiseerlebnisse und Erinnerungen verschriftlicht. Manche Geschichten sind zum Schmunzeln, manche stimmen nachdenklich.  Hier zwei Begebenheiten:

Spontanes Dorfkonzert in Kenia

Es ist der letzte Tag auf der Farm, bevor wir Richtung Nakuru weiterreisen. Von hier aus haben wir einige Gefängnisse in der Gegend von Nandi Hills besucht.
Und nun meint Theresa, die Frau des Pastors, wir sollten unbedingt noch ein Konzert geben für die Dorfbewohner, damit diese auch die Chance haben, die deutschen Gäste kennenzulernen. Obwohl wir sehr müde sind, sagen wir zu. Victor und Stanley, zwei neugewonnene afrikanische Freunde, bieten uns an, schon mal die Technik auf dem Marktplatz aufzubauen. Sie wollen uns Bescheid geben, sobald alles fertig ist. Doch dann hören wir nichts mehr von ihnen. Irgendwann machen wir uns selbst auf den Weg in Richtung Marktplatz.
Zu unserer großen Überraschung ist das Programm schon voll im Gange, allerdings ohne uns. Victor und Stanley genießen es sichtlich, über unsere große Anlage zu singen und zu predigen und dabei in voller Lautstärke von allen Dorfbewohnern gehört zu werden. Sie haben große Freude, tanzen zwischendurch auf Stühlen und auf Bänken und lassen sich zunächst durch unsere Anwesenheit nicht beirren.

Nach drei weiteren Liedern sagt Victor zu der Menge: „Wir freuen uns, dass wir Gäste aus Deutschland haben. Sie werden sich gleich selbst vorstellen. Doch vorher hören wir hören wir noch ein Zeugnis von Stanley und dann singen wir noch mal zwei Lieder.“

Stanley erzählt ausführlich seine Lebensgeschichte und dann singen beide wieder mit großer Begeisterung. Während ich ihnen zuhöre, frage ich mich, ob sie uns wohl irgendwann vermisst hätten, wenn wir nicht von selbst gekommen wären.

Wahrscheinlich nicht!

Es dauert noch eine Weile, bis ich dazu komme, mein erstes Lied zu singen. Aber die Aufmerksamkeit der Zuhörer hat keinesfalls nachgelassen, trotz
des langen Vorprogramms. Sie haben alle Zeit der Welt. Selbst als ich
nach meinem kleinen Konzertblock wieder zur Farm zurückgehe, wird
weiter gesungen und gefeiert.

An diesem Nachmittag habe ich das wieder mal erlebt. Die afrikanischen
Uhren ticken anders- und die Afrikaner auch.

Gedicht eines mongolischen Inhaftierten (zum Abschied)

Sie sahen in uns Menschen
kamen aus dem fernen Deutschland.
Wir bedanken uns herzlich für eure Seelenwärme
Wir die Steppenmongolen werden euren Beistand nie vergessen.
Wir werden jeder Zeit daran denken
und eure Wärme in unseren Herzen tragen.
Wir haben eure Zeugnisse vor Augen, die uns Mut zum Glauben schenken.
Sie, die nicht vor der Weite zurückschreckten, kamen uns besuchen Wir werden eure Wärme und Menschlichkeit in unseren Herzen tragen.

www.petra-halfmann.de

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