Das Thema KI ist seit November 2022 aktuell wie nie zuvor. ChatGPT hat innerhalb von nur 5 Tagen 1 Million Nutzer:innen weltweit erreicht und nach 2,5 Monaten waren es schon 100 Millionen. Das Telefon brauchte dafür 75 Jahre. Auch das war Thema innerhalb der RAD Tagung 2023 in meinem Vortrag. Hier eine Zusammenstellung von Links, die jederzeit durch eure Kommentare ergänzt werden kann:
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Eine Freundin von mir arbeitet bei der Bundesnetzagentur. Das hat sie mir vor einer Weile zukommen lassen. Wirklich lesenswert und ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang viel zu wenig Beachtung findet.
https://netzpolitik.org/2023/globaler-sueden-prekaere-klickarbeit-hinter-den-kulissen-von-chatgpt/
LG, Miriam
https://openai.com/
Bild:
https://openai.com/dall-e-2/
https://palette.fm/
https://deepdreamgenerator.com/
https://midjourney.com/
https://www.myheritage.de/deep-nostalgia
https://nightcafe.studio/
https://www.artbreeder.com/
https://deepai.org/
Text:
https://chat.openai.com/
https://www.kuki.ai/
https://you.com/
https://replika.com/
https://app.neuro-flash.com/
https://writesonic.com/
https://www.jasper.ai/
https://www.perplexity.ai/
Ein älterer Artikel über Sophia von Hanson Robotics
https://www.welt.de/vermischtes/article170106321/Roboter-Sophia-bekommt-saudi-arabischen-Pass.html
https://www.hansonrobotics.com/sophia/
Das ist alles nur eine Auswahl.
Hallo in die Runde,
Vielen Dank Andreas für deine Beiträge zu KI und angrenzende Fragen/Themen auf der Tagung und hier im Forum!
Für alle die sich für den Diskurs um dieses Thema im künstlerischen Bereich interessieren hier ein Vortrag mit anschließender Diskussion von Joseph Weizenbaum an der Kunsthochschule für Medien Köln aus dem Jahre 2005. Ich habe damals den Vortrag aufgenommen.
Diesen Film lasse ich für zwei Wochen (also bis 2. April) auf YouTube, nehme ihn dann aber wieder herunter, weil hier urheberrechtlich nichts abgesprochen ist. Link gerne für den persönlichen Gebrauch benutzen aber bitte nicht weitergeben. Der Video ist nicht-öffentlich in YouTube gelistet.
https://youtu.be/LsgyO1RHW2k
Die Personen im Film von links nach rechts sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/David_Link_(Künstler)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Ulrich_Reck
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum
Unbekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Zielinski
Ein paar Auszüge aus dem Video:
3:30 Leben der Apparate
3:45 Beschreibung des Verstehens des Computers, Verstehen ist nicht einfach, Kritik eines gesellschaftlichen Syndroms
16:30 Der Mensch kann … die Maschine kann das nicht
Gefahr: am Ende ist der Mensch definiert in terms of a machine, die Maschine wird das Maß
17:30 wesentlich ist der Biologische Unterschied. Biologisch bedingte Bedürfnisse, die der Mensch bedienen muss, sonst stirbt er.
Maschine braucht Strom
Lebenswelt des Roboters ist …
25:45 es ist nicht das Wissen was uns fehlt.
Es fehlt Humitily, eine Art Demut
26:40 wir müssen die Anbetung der Naturwissenschaft aufgeben
43:40 alles ist in Worten sagbar, nur nicht die lebende Wahrheit. Wir wissen so viel mehr als wir sagen können, ich meine sagen in irgendeiner Sprache.
1:01:50 Was bedeutet denn die Weihe eines Priesters?
1:26:10 Die Abdankung der Religionen (Kirchen: in Bezug auf Ihre Verantwortung)
1:27:50 Die Naturwissenschaft hat übernommen (einzige Quelle der Wahrheit). Da es keine andere Kandidaten gibt, übernahm die Naturwissenschaft und die Gläubigkeit daran
Joseph Weizenbaum gehört zu den Pionieren der künstlichen Intelligenz und hat viele Jahre am MIT in den USA geforscht und gelehrt. Unter anderem hat er das Buch „Die der Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“ Im Jahre 1978 verfasst und das Computerprogramm Eliza (1966) entwickelt, was den NutzerInnen vorgaukelte mit einem Psychotherapeuten zu chatten. Viele Versuchspersonen die mit Eliza chatten, waren davon überzeugt dass das Computerprogramm ein tatsächliches Verständnis für ihre Probleme aufbrachte. Mehr dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/ELIZA
Weizenbaum kam durch die Erfahrungen mit Eliza zu einem kritischen Verständnis der künstlichen Intelligenz und trat ab etwa Mitte der 70er als Kritiker der KI auf zu deren Begründung er selbst gehörte. Wenn wir heute in den Diskurs zum Thema KI eintreten, können wir viele der Positionen von damals anschauen und für ein vertieftes Verständnis der Sache und Gespräche darüber nutzen.
Einer seiner Gegenparts am MIT war dann damals Marvin Minsky. https://de.wikipedia.org/wiki/Marvin_Minsky und vor allem auch John McCarthy: https://en.wikipedia.org/wiki/John_McCarthy_(computer_scientist)
Heute finden wir vermehrt die Sichtweise der Gegner von Weizenbaum im KI-Diskurs bestätigt. KI ist hipp, Förderungsgelder zur KI Entwicklung sind in Hülle und Fülle vorhanden, man passt sich an. Und wer will sich schon den Vorwurf des „ewig gestrigen“ oder eines Kulturpessimisten gefallen lassen? Dennoch besteht der Gegenpol Weizenbaum weiter, z.B. in diesem Institut: https://www.weizenbaum-institut.de/
Hier ein schöner Vortrag in dem das Leben von Weizenbaum (und damit auch ein wichtiges Stück KI-Geschichte) skizziert wird incl. einer Inhaltsübersicht über sein Buch „Die der Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“ (wobei es sich hier eigentlich um einen Übersetzungsfehler im Titel handelt, denn Weizenbaum glaubte nicht, dass die Vernunft Ohnmächtig ist, sondern nur dass sie begrenzt ist. Der Originaltitel des Buches war: „Computer Power and Human Reason – From Judgement to Calcluation“. Und Weizenbaum war mit der deutschen Übersetzung nicht glücklich):
https://www.youtube.com/watch?v=t0hUJQLUPgo&t=1s
Auch ein schöner Film zu seiner Sichtweise auf KI und im weiteren die Digitalisierung:
„Plug an Pray“, http://www.plugandpray-film.de/
Dass die Basis der heutigen digitalen Computer Technologie nicht zuletzt auf den Mathematiker Alan Turing zurückgeht, ist bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Turing). Die Turingmaschine bildet eine essenzielle Basis für Aufbau und Funktion heutiger CPUs. Alan Turing beschäftigte sich damals (ab 40er Jahre) schon mit der Frage der künstlichen Intelligenz, und es wurde das Thema aufgeworfen ob Maschinen wirklich einmal denken können im Sinne eines Menschen.
Mit den Grundlangen die hier geschaffen sind, muss man sich aus meiner Sicht beschäftigen (z.B. der Frage was turing-kompatibel formalisierter ist und was nicht) wenn man fundiert den KI-Bereich oder auch die Digitalisierung diskutieren will.
Wer Alan Turing kennen lernen möchte: es gibt viele Bücher über ihn und auch einen spannenden Film. Er hatte im zweiten Weltkrieg das deutsche Verschlüsselungssystem (Enigma) für Funknachrichten geknackt. Dieses Thema ist verfilmt unter dem Titel: The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben.
https://www.youtube.com/watch?v=U_xE807vc6g
Zwar sind wir heute technisch schon an einer ganz anderen Stelle als zu Weizebaums Zeiten. Es wird aber ein größerer Diskurs zu KI auf uns zukommen, insbesondere auf uns KünstlerInnen und GestalterInnen, ja die ganze Branche der kreativen Industrien. Dann sollten wir gut verstehen und argumentieren können um unsere Positionen verständlich zu machen. Hierzu soll mein Beitrag hier und die Verweise darin helfen.
Natürlich diskutieren wir auch in Kreisen der DozentInnen an Hochschulen die Auswirkungen, die etwa ChatGPT u.a. auf künftig zu erwartende Prüfungsleistungen haben. Hier ein Link zum Text eines Kollegen, den man sicherlich auch einmal zu einem Gespräch oder Vortrag einladen könnte. Ist allerdings n Ingenieur.
https://www.jmwiarda.de/2023/01/10/wer-hat-angst-vor-chatgpt/
Rechtlich hat man sich mit dem Thema auch schon beschäftigt:
https://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=5AUSW756-7FR71D&m2u=5AZB5ETJ-5AUSW756-81YHKH&wt_zmc=nl.int.zonaudev.112331552451_415451160618.nl_ref.
Seit mal meine Impulse zu diesem Themen-Diskurs im RAD,
Viele Grüße, Cornelius (Pöpel)